2013: Ein Anderer Grund
(RZ-recordingz)



2009: Der Mensch und die Anderen
(KWU / RZ-recordingz / Sony-music)



2009: Das schwarze Hörbuch
(Free-Release)

 

2008: Tim der Wind
(Rap.de-Free-Release)

 

2006: Tim der Mensch
(Gambit Entertainment / GrooveAttack)

 

2003: Ein Hörspiel und ein Allboom
(Starting Lineup / Wu-Tal)

 

Wer ist dieser Tim Taylor?...
Wenn es darum geht, deepen Deutschrap auf gutem Niveau zu benennen, sollte der MC aus Kassel nicht vergessen werden (rap.de). Trotzdem wird "Kassels offizieller Rap Botschafter" (Hiphop.de) immer noch als Untergrund-Geheimtipp gehandelt. Durch seine Liebe zur Sache und einen kontinuierlichen Output hat sich "Kassels Finest MC" (Wildstylemag.com) jedoch eine treue und stetig wachsende Fangemeinde eingespielt.

Wenn man sich fragt, was den Rapper und Student der Bildenden Künste vom Rest der immer unübersichtlicher werdenden, oftmals ins Banale abdriftenden Rap-Szene unterscheidet, fallen einem gleich mehrere Punkte ein. Zum einen zeigt Tim Taylor "vielen MCs wo raptechnisch der Hammer hängt" (rap.de) und ist ein Virtuose, was das Abwechslungsreichtum und die Innovation bei seinem Rap Style betrifft. Zum anderen haben seine Texte ein sehr hohes lyrisches Niveau, das sich weit vom aktuellen Standard abhebt, so dass manche gerappte Geschichten "in die Kategorie Märchen eingeordnet werden können" (Juice). Wer aber jetzt denkt, dass Tim nur tiefsinnige Geschichten erzählt und "ähnlich wie Curse Lyrik locker aus dem Handgelenk schüttelt" (Laut.de), der hat sich getäuscht, denn Tim deckt thematisch ein sehr breites Spektrum ab, so dass es bei ihm von persönlichen und selbstreflektierenden, über politischen, bis hin zu völlig abstrakten Texten geht. So kam es auch, dass 2011 das Staatstheater Kassel an Tim herantrat um ihn für eine Zusammenarbeit zu gewinnen, bei der eine Rap-Oper mit dem Namen "Oh Tell O" entstand.

Wer Tim Taylor einmal live erleben durfte, ist überrascht mit wie viel Energie und Selbstsicherheit der im Alltag doch eher ruhige MC Lieder aus seinem immer größer werdenden Fundus präsentiert. Diese Professionalität verwundert einen aber nicht mehr, wenn man bedenkt, dass Tim nun seit über 10 Jahren Bühnenerfahrung sammeln konnte und neben etlichen Gigs, bei denen er als Hauptact auftrat, auch schon Vorgruppe war für Rap-Größen wie Guru (Gangstarr), DAS EFX, Planet Asia (Tour Support), Delinquent Habits, Afu-ra, Olli Banjo und viele mehr.

Doch man muss weiter zurückgehen, um sich ein Bild machen zu können, das dem sehr komplexen HipHop-Künstler gerecht wird: Wie so viele andere packte Tim das Hiphop Fieber Mitte der Neunziger Jahre. Fasziniert von dieser aufregenden Kultur fing er relativ früh an, selber Graffitis zu zeichnen, aber auch zu sprühen und hörte anfänglich Musik von Künstlern wie Ice Cube oder Public Enemy. Einen wichtigen Grundstein in Tims Entwicklung zum Rapper legte sicherlich die Gruppe "Wu-Tang Clan" mit ihrem Debut "36 Chambers", die den damals noch sehr jungen Menschen in seinen Bann zog und ihn überzeugte, das es das Größte sei, irgendwann einmal selber so gut rappen zu können. Gruppen wie "Advanced Chemestry" oder "Blitz Mob" zeigten ihm früh, dass dies auch relativ gut auf Deutsch funktionierte. Anders, als es heute üblich ist, ließ sich Tim sehr viel Zeit beim Schreiben seiner Texte, verwarf vieles und feilte ausgiebig an seinem Flow in Freestyle-Sessions mit Freunden ,aber auch oft für sich allein. Erst nach vier Jahren der Vorbereitung sah er sich im Alter von 19 Jahren bereit, erste Tracks aufzunehmen. Ungefähr zur gleichen Zeit trat er der Kasseler HipHop-Formation "Deadly Hyenas" bei, zu denen unter anderem Rapper wie "Jintanino", "Jamil und Jamal" oder die "Kapuziner" gehörten und mit denen er in den nächsten Jahren seines Lebens viel zusammenarbeiten sollte. Diese Gruppe zeichnet sich wohl auch dadurch aus, dass sie nie Strukturen geschaffen hat, mit denen sie in der Lage gewesen wäre, eine größere Menge an Leuten zu erreichen. Das musikalische Potential war jedenfalls gegeben.

Jintanino allein, der Tim sicherlich stark inspirierte, hatte schon früh einen lyrischen Anspruch, der weit über dem der populären, oft infantil wirkenden deutschen Rap-Interpreten lag und wohl auch heute noch liegt. Die ersten Demos der Gruppe wurden eigenhändig vervielfältigt und ohne jegliche Vermarktung, hauptsächlich von Tim selbst, auf offener Strasse an den Mann gebracht. Im Jahre 2003, im Alter von 21 Jahren stellte Tim sein erstes Album mit dem Namen "Ein Hörspiel und ein Alboom" fertig. Das Erstlingswerk ist aufgeteilt in ein reguläres Album und ein sich über mehrere Tracks erstreckendes Rap-Hörspiel, das einen inneren Kampf zwischen den verschiedenen Persönlichkeiten von Tim zum Thema hat. Ein guter Freund von Tim kam auf die Idee, dieses Album bei der Redaktion von "Dope Beats" einzuschicken, einer HipHop Sendung im Radio, die zu dieser Zeit in Hessen sehr angesagt war. Die Macher dieser Sendung, zu denen unter anderem "DJ Kitzune" gehörte, entschlossen sich daraufhin, kurzerhand das Werk über ihr Label "Starting Lineup" in Zusammenarbeit mit dem Vertrieb von "Wu-Tal" zu veröffentlichen. Das gezeichnete Cover stammt, wie auch alle folgenden, von Tim Taylor selbst.

Nach verschiedenen Crew-Projekten und vielen Auftritten in ganz Deutschland veröffentlichte Tim 2006 das Album "Tim der Mensch" über "Groove Attack" und das ehemalige Kasseler Label "Gambit Entertainment".

Tim ist jemand, der Hiphop in seiner puren Form liebt und lebt. Auf seinem 2009 über KWU/Sony erschienenen Album "Der Mensch und die Anderen" stellt er dies eindrucksvoll unter Beweis.


Durch seine künstlerische Tätigkeit in den Bereichen Rap, aber auch Malerei wurde Tim 2008 auf der Kunsthochschule in Kassel aufgenommen und studiert seit dem freie bzw. bildende Kunst. Aber auch ohne dieses Studium wäre Tim sicherlich weiter seinen kreativen Weg gegangen, auf dem er immer wieder versucht, mit Konventionen zu brechen und etwas zu erschaffen, was nicht unbedingt dem gängigen Standard entspricht. Immer wieder überschneiden sich in seinen Werken gängige künstlerische Bereiche wie Malerei und Musik, aber auch Theater und Performancekunst. Sei es nun indem er zu eigenen Tracks die passenden Bilder malt oder dass er die Texte für eine Rap-Oper schreibt. Tim ist in der Lage mit seinen visuellen und akustischen Werken Räume zu bespielen und eine klassische Austellungssituation moderner Kunst zu schaffen und stellte dies bereits in Kassel, Frankfurt und Berlin unter Beweis. Sicherlich zählt "Der Geist zwischen den Mauern", eine über 25 Minuten gerappte Geschichte, die Tim 2008 über rap.de releaste, auch zu den extravaganteren Veröffentlichungen der deutschen Rapszene.

2012 fand er einen Verlag (Autumnus Verlag Berlin), der nun auch ein Buch von ihm veröffentlicht. Darin sind Gemälde zu einem zugehörigen Raptext von Tim zu bestaunen. Für einen Gedichtsband des Autors "Martin Ebbertz" fertigte Tim passende Zeichnungen an.

Nach etlichen Featureparts, Rap Videos, Exclusive Songs, Ausstellungen und Auftritten steht nun sein viertes Album kurz vor der Vollendung. Da, wie schon erwähnt, Tim Rap als eine ernst zu nehmende Kunstform sieht, die nicht nur Jugendlichen vorbehalten sein sollte, wird bei ihm auch nicht so schnell ans Aufhören gedacht. Man darf also gespannt bleiben mit was Tim in Zukunft noch alles von sich reden machen wird.

Zu guter Letzt noch ein paar Zeilen über den Tim den Menschen: Tim ist im privaten Umgang eher höflich und zurückhaltend, was für viele im Gegensatz zu seiner künstlerisch agierenden Persönlichkeit zu stehen scheint. Auch seine Wohnsituation ist eher als zurückgezogen zu bezeichnen, da er auf einem kleinen Dorf unweit von Kassel, umgeben von einem großen Wald lebt. Dort restauriert er zusammen mit einem befreundeten Zimmermann ein altes Fachwerkhaus, das von den beiden bewohnt wird und welches oft für gesellige Freestyleabende genutzt wird. Dennoch pflegt Tim seine Kontakte in Städten wie Hamburg oder Berlin und fährt selbstverständlich nicht nur zu Gigs hinaus in die weite Welt.

Passend zu seiner politischen und sozialen Einstellung, die in seinen Texten deutlich wird, engagiert sich Tim im sozialen Bereich. Zusammen mit dem Kasseler Verein "Klangkeller e.V." arbeitet er zusammen mit Heranwachsenden und Jugendlichen und gibt dort in erster Linie Workshops. Seinen Lebensunterhalt verdient er im Moment in erster Linie durch Behindertenassistenz. Tim liest gerne Bücher, besitzt kein Auto, hat eine feste Freundin und ist als Person wohl das, was man im Allgemeinen als Freigeist bezeichnet.

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